KATAKLYSM – Verschlungene Gedärme, schöne Haare und anspruchvoller Death Metal

KATAKLYSM – Of Ghosts and Gods Tour 2916
Sonntag, 31.01.16 – München, Backstage Werk
Support: Aborted, Septicflesh

Es war schon ein fettes, musikalisches Paket, welches den Fans um die Ohren geschleudert wurde und den Januar brachial ausklingen ließ! Schon am Vorabend brachten Helloween das Münchener Backstage Werk zum Beben, doch an diesem Sonntag sollte der Laden in Schutt und Asche gelegt werden.

ABORTED eröffneten pünktlich den musikalischen Reigen. Die Formation ließ von der ersten Sekunde an keine Fragen offen, wo der Hase langläuft. „Raise the dead, kill the living“ trug Sänger Sven de Caluwe auf seiner Kutte und unter diesem Motto bolzten sich die Belgier durch ihr Set und schleuderten ihren Death Metal mit Grindcore gepaarten Sound in die Menge, dass es einem die Gedärme umdrehte. Die ersten Fans verausgabten sich beim Headbangen und ließen ihrer Energie in kleinen Circle Pits freien Lauf. Nach knapp 40 Minuten ist Schluss mit dem räudigen Gekeife und die kurze Umbaupause wird genutzt, um die ausgedörrte Kehle zu benetzen und die Gedärme wieder in die rechte Form zu rücken.

SEPTICFLESH sind ein ganz anderes Kaliber, sowohl musikalisch als auch optisch. Fieses Gegrowl und cleaner Gesang gepaart mit orchestralen Einschlägen schienen die Fans zu begeistern. Die Griechen hatten mit kleineren technischen Problemen zu kämpfen, ließen sich dadurch aber nicht irritieren und zogen ihr Set gnadenlos durch. Sänger und Bassmann „Seth“ hatte an diesem Abend die Haare besonders schön und brachte seine schwarze Wallemähne immer wieder in Form, nachdem er seinen, fast auf dem Boden hängenden Bass ordentlich malträtierte und dabei die Frisur immer wieder aus der Form geriet. Ähnlichkeiten mit Bülent Ceylans „Anneliese“ waren nicht von der Hand zu weisen. Die Stimmung im Werk wurde immer besser und die Meute lechzte nach dem Headliner.

Als gegen 22:15 Uhr die Kanadier von KATAKLYSM die Bühne enterten, gab es bei den Fans kein Halten mehr. Von der erste Minute an hatte das Quartett die Menge im Griff und lange Matten flogen wohin man schaute, Crowdsurfer fielen reihenweise über die Fotografen im Graben. Fette Riffs und Blastbeats knallten aus den Boxen und tackerten jedem Fan ein breites Grinsen ins Gesicht. Als Frontmann und Sympathiebolzen Maurizio Iacono den Sonntag einfach zum Samstag erklärte und die Menge aufforderte, doch am nächsten Tag einfach nicht aufzustehen oder arbeiten zu gehen, nahm die Death Metal Party noch einmal ordentlich an Fahrt auf. Neues Material und alte Klassiker stellten neue und alte Anhänger der Band zufrieden und ließen ausgelaugte Fans taumelnd in die Nacht entschwinden.

KATAKLYSM sind immer wieder ein Garant für eindrucksvolle Live-Auftritte und das stellen sie bei jedem Auftritt eindrucksvoll unter Beweis. Für Liebhaber von technisch anspruchsvollem Death Metal eine Pflichtveranstaltung!

Text: Sandra Baumgartl

 

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