Im Pit bei ANNIHILATOR – München, Backstage, 30.10.2015

ANNIHILATOR – Live 2015
Freitag, 30.10.2015 – München, Backstage Halle
Support: HARLOTT, ARCHER

Den wilden Reigen am Freitag Abend, den 30. Oktober, eröffneten HARLOTT aus Australien. Und denkt man an das Land der Koalas und Kängurus fallen einem unweigerlich AC/DC ein. Doch HARLOTT sind kein Abklatsch des wohl erfolgreichsten Hardrock Exports aus Down Under. Die Jungs spielten feinsten Bay-Area Thrash. Mit Kreator-Shirt auf breiter Brust legten die Burschen auch gleich ordentlich los, doch die Fans hatten ihre Anlaufschwierigkeiten, auch wenn HARLOTT mit fetten Riffs alles kurz und klein zu thrashen schienen. Eine technisch einwandfreie Vorstellung, welcher aber noch das gewisse Etwas fehlte, um bei den Headbangern vollends zu punkten.

Bei ARCHER wurde es schon etwas voller vor der Bühne und auch die ersten Schädelschwinger tauchten auf und liefen sich warm. Das Trio aus Kalifornien spielte klassischen Heavy Metal mit genialen Thrash Metal Passagen. Als die Herren dann auch noch ein Megadeth Cover auspackten, gab es kein Halten mehr. Die Fans und ARCHER brüllten um die Wette und ließen ordentlich die Sau raus. Der Weg für ANNIHILATOR war geebnet.

In der Halle wurde es jetzt richtig eng und als das Intro „Rock You Like A Hurricane“ von den Scorpions erklang, konnte man schon erahnen, was gleich passieren würde. Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Jeff Waters kam, sah und siegte. „King Of The Kill“ war der perfekte Einstieg und ein extrem gutgelaunter Jeff zeigte direkt von Anfang an, wo der Hammer hängt. Die Meute schrie schon nach „Suicide Society“, musste auch gar nicht lange darauf warten und anschließend ging es Schlag auf Schlag mit „No Way Out“, „Set The World On Fire“ oder „Never, Neverland“ weiter. Die Fans grölten mit Jeff um die Wette und schüttelten ihre Rüben, als gäbe es kein Morgen. Jeff attestierte München, dass sie die besten Sänger auf der Tour bisher waren und später ließ er noch einige nette Anekdoten über die Tour Anfang der Neunziger mit Judas Priest ab. „Alison Hell“ durfte natürlich in der Setlist nicht fehlen und ANNIHILATOR machten ihrem Namen alle Ehre und legten die Backstage Halle zusammen mit den Headbangern in Schutt und Asche.

Auch wenn die Thrash Veteranen nicht mehr ganz an ihre Glanzleistungen von „Alice In Hell“ und „Never, Neverland“ anknüpfen können, muss man doch den Hut vor Jeff Waters ziehen, wie gnadenlos er sein Ding durchzieht. Unzählige verschlissene Bandmitglieder und Angebote von Dave Mustaine für Megadeth als Gitarrist anzuheuern, schlug Jeff aus, um sich auch weiterhin auf ANNIHILATOR zu konzentrieren. Und genau das ist es, was die Fans an Jeff lieben.

Text: Sandra Baumgartl

 

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